Sonntag, 26. November 2017

Ausschnitt aus September/Abschluss

September und Abschluss:
 
Es ist wahrscheinlich ein Gesetzt der Zeit und des Erlebens, dass am Ende nochmal die besten Dinge passieren, die nur passieren können.
Die neue Gruppe kam an und die neuen nachfolgenden Freiwilligen, die mich „ersetzen“ für das nächste Jahr auch. Vielleicht liegt es an mir und an der gesamten Erfahrung die ich nach einem Jahr Gemeinschaftsleben habe, aber vielleicht war es auch einfach so. Denn die neue Gruppe ist meine Lieblingsgruppe geworden und mit Spaß und Fröhlichkeit habe ich mit denen meinen letzten Monat verbracht. Ich habe mich noch ein Stückchen wohler in Harduf gefühlt und noch ein Stückchen mehr in Israel und mehr und mehr einen wunderbaren Menschen kennen gelernt. Und wieder habe ich die größten Feiertage miterleben dürfen und zudem erlebt, dass manche Klischees einer jüdischen Mutter definitiv wahr sind.
Anfang Oktober, bevor ich geflogen bin hat hier in Sha'ar laAdam noch die Friedensübungswoche stattgefunden, welche alle zwei Jahre stattfindet. Mit einer großen Gruppe aus Europa und ein paar Interessierten aus Harduf. Ich hab an allen Ecken und Enden noch mitgeholfen, sodass ich innerlich gar keine Zeit hatte um mich auf das Zurückkommen einzustellen und gefasst zu machen. Ein Jahr geht manchmal schnell rum, ist aber eine lange Zeit um einem Ort fernzubleiben.
Und dann kam es plötzlich. Das Ende meines Dienstes.
Abschiedszeit. In der Schule, von der Gruppe, von meinem Leben als Freiwillig. Und ich irgendwo dazwischen.... Und ein unsicherer Hauch einer Idee für meinen nächsten Schritt. Mit einer Menge an Gedanken… Natürlich wollte ich in Israel bleiben. Aber ohne einen wirklichen Grund der mich voranbringt, hält es mich nirgends.
Die Idee das Grundjahr der Anthroposophie hier in Harduf zu machen hatte ich zwar schon vorher gehabt, aber nie ernsthaft. Zum Einen weil das deutsche Unterstützungssystem in Sachen Unterhalt und Bildung auf welches ich angewiesen bin, speziell wenn ich alleine weiter in Israel leben will, nicht außerhalb von Deutschland greift und zum Anderen weil das Grundjahr in Harduf auf Hebräisch ist.
Aber deswegen gibt es wahrscheinlich diese speziellen Menschen in einem Leben wie Ya'akov der Kopf von Harduf und einer der Lehrer in dem Grundjahr die einem immer und immer wieder erzählen dass man doch bleiben könnte und das Grundjahr irgendwie ins englische übersetzen könnte.... Und so wurde der Hauch zu einer lauten Hoffnung.
Also bin ich zurück nach Deutschland geflogen. Mit einer Einladung zum Grundjahr der Anthroposophie in Harduf, einem Freund in Israel und all den lieben Menschen in Sha'ar en.
laAdam und drum herum, den ich versprochen hatte, dass ich wiederkommen würde und Tränen im Flugzeug weil ich nicht gehen wollte... aber ohne einem Rückflugdatum und mit einer Menge an Zeit zum nachdenken...

(Jerusalem/August 2017)

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